Die 1972 gegründete Arbeitsgemeinschaft historischer Forschungseinrichtungen in der Bundesrepublik Deutschland e.V. (AHF) publizierte seit 1974 das "Jahrbuch der historischen Forschung", in dem laufende Forschungsvorhaben und der jeweilige Bearbeitungsstand nachgewiesen wurden. Dieses Informationsinstrument basierte auf den Prinzipien von Vernetzung und Kooperation und wurde im Zuge einer regelmäßig durchgeführten Erhebung bei allen einschlägigen historischen Forschungseinrichtungen durchgeführt. Letztlich waren rund 1.000 Institutionen beteiligt, deren Angehörige ihre Forschungsarbeiten meldeten. 1987 erweiterte die AHF ihr Fachinformationsangebot und begann mit der Publikation der "Historischen Bibliographie". Sie verzeichnete Publikationen deutscher Historiker*innen bzw. an deutschen Forschungseinrichtungen entstandene Titel zu sämtlichen Bereichen der Geschichtswissenschaft, also auch zur außerdeutschen Geschichte. Diese Orientierung am Provenienzprinzip stellte einen der grundlegenden Unterschiede gegenüber den am Territorialprinzip orientierten Jahresberichten für deutsche Geschichte dar.
Die von Anfang an auf Grundlage von Datenbanktechnik erstellte Historische Bibliographie wurde einerseits durch die Überführung von abgeschlossenen Forschungsvorhaben aus den Jahrbüchern in die Bibliographie sowie durch direkte Titelmeldungen der Autoren befüllt. Seit 2006 stand für diese Titelmeldungen ein Redaktionssystem zur Verfügung. Außerdem wertete die AHF-Redaktion zahlreiche Zeitschriften und Sammelwerke aus und etablierte einen Datenaustausch mit anderen Einrichtungen, etwa mit der Bayerischen Staatsbibliothek aus deren Sondersammelgebiet Geschichte. Erfasst wurden Monographien, Editionen, Zeitschriftenartikel, Beiträge in Sammelwerken und Festschriften und größere Lexikoneinträge. Die Daten wurden in Anlehnung an bibliothekarische Regeln (RAK WB) erfasst und mit Hilfe einer eigenen Fachsystematik sowie einem Personen- und Ortsindex erschlossen. Nachdem die gedruckte Fassung der Historischen Bibliographie seit 1989 vom Verlag Oldenbourg publiziert wurde, machte der Verlag 2001 den Titelbestand der Historischen Bibliographie als lizenzpflichtiges Online-Angebot zugänglich. Seit Januar 2010 war die Datenbank als Open-Access-Angebot frei verfügbar.
Die Historische Bibliographie stellt eine Leistungsschau der historischen Forschung in Deutschland dar, die anzeigte, zu welchen Themen deutsche Wissenschaftseinrichtungen und deutsche Forscherinnen und Forscher von der Ur- und Frühgeschichte bis hin zur Zeitgeschichte zur deutschen, europäischen und außereuropäischen Geschichte publizierte. Die Historische Bibliographie wurde 2013 mit dem Band 2012 eingestellt, die Daten wurden von der Ende 2013 aufgelösten AHF der Bayerischen Staatsbibliothek und der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften zur Nachnutzung in Folgeprojekten zur Verfügung gestellt.