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Profil


Inhaltliches Kurzprofil

Die Deutsche Historische Bibliografie (DHB) ist eine Fachbibliografie zur allgemeinen deutschen Geschichte. Sie sieht sich in der Nachfolge der 2015 abgeschlossenen „Jahresberichte für deutsche Geschichte“ sowie der 2013 eingestellten „Historischen Bibliographie“. Vor diesem Hintergrund basiert sie auf zwei Säulen:

  1. Hauptsächlich verzeichnet die DHB deutsch- und fremdsprachige Publikationen zur deutschen Geschichte ab dem frühen Mittelalter.

  2. Soweit möglich, verzeichnet die DHB auch Veröffentlichungen der deutschen Geschichtswissenschaft, die keinen Bezug zur deutschen Geschichte aufweisen.

In der Regel handelt es sich um wissenschaftliche Arbeiten und Beiträge mit einem Anmerkungsapparat in Form von Fuß- oder Endnoten.


Formale und technische Erschließungskriterien

Die Deutsche Historische Bibliografie enthält Nachweise gedruckter und elektronischer Veröffentlichungen. Sie umfasst Monografien, Sammelbände, Zeitschriftenaufsätze, Sammelbandbeiträge, Quelleneditionen, Nachschlagewerke und Bibliografien ab dem Erscheinungsjahr 1949. Arbeiten der historischen Hilfswissenschaften mit Bezug zur deutschen Geschichte werden grundsätzlich berücksichtigt. Literatur zur Landes-, Regional- und Ortsgeschichte weist die DHB nur aus fachlich einschlägigen Publikationsorganen oder Landesbibliografien nach. In begrenztem Umfang bezieht sie auch Titel der Nachbardisziplinen ein.

Die Auswahl und Auswertung der Literatur erfolgt zum Teil durch ein Netzwerk erschließender Bibliotheken. Für Aufsätze und andere unselbstständige Veröffentlichungen baut die Deutsche Historische Bibliografie darüber hinaus auf die Nachnutzung der Metadaten von Bibliotheksverbünden, Verlagen und Forschungseinrichtungen. Dabei kommen teilautomatische Verfahren zum Einsatz, was eine gewisse Heterogenität der Erschließung zur Folge hat. Zusätzlich können Forscher*innen Titelnachweise über ein Selbstmeldetool ergänzen und sich so aktiv an der Entwicklung des Datenbestandes beteiligen.

Nach Möglichkeit bietet die Deutsche Historische Bibliografie Zugriff auf Volltextangebote oder auf Bestandsnachweise deutscher Bibliotheken. Die Aufnahme der Titeldaten folgt einschlägigen bibliothekarischen Standards. Die Titeldaten werden ferner durch eine Fachsystematik erschlossen, die nach Sache, Zeit und Ort gegliedert ist.


Territorialer Berichtsgegenstand

Die Aufnahme von Titeln zur deutschen Geschichte knüpft grundsätzlich an das Territorialprinzip an, das den Jahresberichten für deutsche Geschichte zugrunde lag. Dies bedeutet, dass der territoriale Bezugsrahmen mit den Zeitabschnitten variiert und zwischen dem Regnum Teutonicum des 11. Jahrhunderts und der Berliner Republik des 21. Jahrhunderts starken Änderungen unterworfen ist. Grundsätzlich wird dabei der Tatsache Rechnung getragen, dass die Geschichte des mitteleuropäischen Raumes von Verflechtungen, Transfervorgängen und grenzübergreifenden Strukturen und Prozessen geprägt ist, so dass der Auswahl der aufgenommenen Titel ein weites Verständnis dessen zugrunde liegt, was als "deutsche Geschichte" verstanden werden kann. Im Zeichen multiperspektivischer und transnationaler Herangehensweisen ist deutsche Geschichte stets auch in ihrer Einbindung in die europäische und globale Geschichte zu sehen. Daher werden beispielsweise auch Publikationen zu Themen mit einer territorial weiter ausgreifenden Perspektive, zur Geschichte zeitweilig besetzter Gebiete, zu deutschen Minderheiten im Ausland oder zum Leben nicht deutscher Politiker einbezogen, wenn der Untersuchungsgegenstand in einem relevanten Zusammenhang mit dem jeweiligen territorialen Bezugsrahmen der "deutschen Geschichte" steht.

Für das Frühmittelalter kann noch nicht von "deutscher Geschichte" gesprochen werden, doch werden auch Publikationen zu den Jahrhunderten zwischen dem Untergang des Weströmischen Reiches und der Etablierung des Regnum Teutonicum nachgewiesen. Dem Territorialprinzip wird dabei pragmatisch durch die Orientierung an der Ausdehnung des Ostfränkischen Reiches des 9. und 10. Jahrhunderts entsprochen. Für Veröffentlichungen der deutschen Geschichtswissenschaft gilt keine territoriale Eingrenzung, um in Anknüpfung an das Provenienzprinzip der Historischen Bibliographie den Output der deutschen historischen Forschung möglichst umfassend dokumentieren zu können.


Provenienzbezogener Berichtsgegenstand

Unter deutscher Geschichtswissenschaft versteht die Deutsche Historische Bibliografie in institutioneller Hinsicht sowohl die historischen Fachbereiche an den deutschen Universitäten als auch die außeruniversitär geschichtswissenschaftlich tätigen deutschen Institute, Archive und Bibliotheken im In- und Ausland. Auch die Publikationen deutscher Historiker*innen, die an ausländischen Einrichtungen forschen, werden berücksichtigt.

Die Deutsche Historische Bibliografie weist somit auch Arbeiten zur Weltgeschichte, zur europäischen Geschichte, zur Geschichte anderer Staaten sowie zur Theorie und Methode der Geschichtswissenschaft und zur Geschichtsdidaktik nach. Die Eigenleistung der Bibliografie-Redaktion beschränkt sich in diesen Fällen auf Publikationen, die bei der Erschließung identifiziert werden können. Eine darüber hinausgehende Dokumentation ist nur möglich, sofern die deutsche Geschichtswissenschaft ihre eigenen Veröffentlichungen meldet.